Liebe heilt die Seele von Nira26 (3. Teil zu "Magie des Blutes" und "Rache und Vetrauen") ================================================================================ Kapitel 55: Alles hat zwei Seiten --------------------------------- Hallo ihr Lieben, erstmal möchte ich mich entschuldigen, das ich so lange nichts von mir habe hören lassen, aber ein bisschen Urlaub musste sein. Jetzt bin ich wieder da und ihr bekommt ein extra langes Kapitel, das euch hoffentlich etwas entschädigt. Der Große Kampf ist ja nun vorbei, den wollte ich vor meinem Urlaub auch fertig haben, damit ich euch damit nicht in der Schwebe lasse, aber was passiert danach. Nun, es kommt noch ein bisschen was, aber leider beginnt jetzt der Countdown von 10 abwärts. Hiernach folgen wohl nur noch 9 Kapitel. Ich freue mich riesig, das mir zu den letzten Kapitel so viele so liebe Reviews geschrieben haben. Vielen, vielen Dank. Ich hoffe, euch gefällt das neue Kapitel. Viel Spaß beim Lesen, Nira Er löste seine Hand aus der kleinen Hand der Elfe und hauchte tonlos und erschöpft: „Du kannst dann gehen Rina, danke, für alles!“ Die kleine, treue Hauselfe sah ihren Herren besorgt an und fragte leise, ihren Blick auf das Bett gerichtet in dem Hermione lag: „Was hat ihre Mrs.?“ traurig blickte er hinab in die großen, fragenden Augen der Elfe, die ihn besorgt musterten. Er musste schrecklich aussehen, dachte er sich. Sein Umhang war dreckig und an mehreren Stellen zerrissen von Flüchen und vom Kampf, er spürte, dass er einige Schnittwunden an den Händen, den Beinen und im Gesicht haben musste, doch all dies war nebensächlich, wurde überdeckt von dem großen stechenden Schmerz, der in seiner Brust saß. Er flüsterte unendlich traurig: „Wenn unser Baby überlebt, wenn…..dann würd es nie eine Hexe sein….nie. ER hat unsere Tochter so gut wie getötet! Sie und Hermione, er war so verrückt!“ Ein heller entsetzten Laut entkam der kleinen Kreatur und sie schlug erschrocken die Hand vor den Mund, dann wisperte sie: „Rina ist sehr traurig. Wenn Rina noch etwas für Mr. Malfoy tun kann, muss er sie nur rufen, Rina kommt sofort und hilft. Rina tut es so leid, was Mr. Malfoy passiert ist und wünscht, sie hätte helfen können!“ Draco nickte, versuchte ein Lächeln, doch es wollte ihm nicht gelingen. Mit einem leisen Plopp verschwand die Elfe und Draco seufzte tief. Er hatte das Gefühl jetzt stürzte so richtig alles auf ihn ein, nachdem der Druck weg war, nach dem er wusste, Lucius konnte ihnen nie mehr gefährlich werden. Die ganzen letzten Stunden hatte er unter Strom gestanden, erst Angst um Hermione und das Baby gehabt und dann hatte er gekämpft um sich zu rächen, doch nun war da nichts mehr als der Schmerz und die Trauer, unendliche Trauer. Seine Rose, die vielleicht nie das Licht der Welt erblicken würde, aber wenn doch, wie würde das Leben für sie sein? Er konnte es sich nicht vorstellen, zu wenig kannte er die Muggelwelt und er hatte auch ein bisschen Angst davor, denn er wusste wie die magische Welt mit Squibs umging, wie sie verachtet wurden, das wollte er seiner Tochter am liebsten ersparen, vor allem einer Malfoy, die erst recht mit diesem Makel würde schwer lernen müssen umzugehen. Das ihr nun dank seines Vaters, ein so geschmähtes Schicksal gegeben sein würde, seinem Mädchen, machte ihn tief traurig, wollte er doch nur das Beste für sein kleines Mädchen. Mit hängenden Schultern ging er zu Hermiones Bett. Er machte kein Licht, denn durch den Mond, der durch die großen Fenster in die Krankenstation schien, konnte er mehr als genug sehen. Unmotiviert ließ er seinen Umhang zu Boden gleiten, streifte sich mit Hilfe der Füße die Schuhe ab. Er wollte sich schon so ins Bett zu ihr legen, doch dann entschied er noch die verdrecke Kleidung ab zu legen. Langsam knöpfte er die obersten Knöpfe seines Hemdes auf uns zog es über den Kopf, dann stieg er aus seiner Hose und zog gleich auch die Socken aus. Nur noch mit Shorts bekleidet ließ er sich langsam und vorsichtig auf die Bettkanne des schmalen Krankenbettes sinken, in dem seine Frau, seine über alles geliebte Ehefrau, tief und fest schlief und noch keine Ahnung davon hatte, was dank Lucius ihnen als Aufgabe auferlegt werden würde. Er betrachtete sie liebevoll, strich ihr zärtlich eine widerspenstige Locke aus dem Gesicht und küsste ihre Stirn. Sie sah so ruhig und friedlich aus, wusste noch nichts von dem grausamen Schicksal, dass ihre kleine Tochter ereilt hatte, wusste noch nicht, dass er seinen Vater getötet hatte, das er das einzig Richtige getan hatte, denn dieser Mann hätte sie niemals in Ruhe gelassen. Für seine Frau, sein Kind, seine zukünftigen Kinder, hatte er es getan und wenn er ehrlich war, auch für sich und das nicht nur aus Rache, sondern auch aus einer abgrundtiefen Angst heraus was sein Vater ihnen noch hätte antun können, wenn er es nicht zu Ende gebracht hätte! Er hätte so nicht leben können, mit der ständigen Angst und Sorge, dass irgendwann, irgendwo sein Vater wieder ein Attentat auf seine Lieben ausführen könnte und so konnte er sich nicht schuldig fühlen. Er bereute es nicht, denn Lucius Malfoy hatte den Tod verdient, aber auch wenn er seine Rachsucht befriedigt hatte, so heilte das nicht sein Herz, machte es nicht erträglicher, dass seine Rose dank seines Vaters, wenn sie überlebte, so anders sein würde. Behutsam, sehr darauf bedacht sie nicht zu stören, um ihr noch so lange es ging die Wahrheit nicht sagen zu müssen, auch wenn er wusste das sie wegen des Trankes nicht aufwachen würde, legte er sich neben sie, kroch zu ihr unter die Decke und legte sich auf die Seite. Vorsichtig schob er den linken Arm unter das Kissen, während er den rechten um sie schlang, so nahe es ging an ihren schmalen, erschöpften Körper rückte. Er spürte ihre Wärme, Nähe und fühlte ihren beständigen, gleichmäßigen Herzschlag, was ihn sehr beruhigte. Sein Gesicht vergrub er halt suchend in ihren Haaren und atmete tief ein. Er hatte so große Angst um sie gehabt und sie vermisst, der Schmerz zu wissen was sie hatte erleiden und erdulden müssen, bestätigte ihn nur in seinem Handeln. Ihren Duft jetzt in der Nase zu haben, beruhigte ihn und sie in Armen zu halten, tat so gut, auch wenn sein Herz vor Trauer und Schmerz und Selbstzweifeln fast zerriss. Morgen wollte er stark sein für sie, morgen würde er sie trösten, sie halten und ihr helfen das unbegreifliche zu verstehen, aber jetzt, jetzt war für ihn die Zeit zu trauern um seine Unschuld zu trauern. Er hatte nie so etwas tun wollen und nun hatte er seinen eigenen Vater auf dem Gewissen, auch wenn er den Avada nicht gesprochen hatte, so war er doch bereit gewesen ihn zu sprechen wie nie zuvor in seinem Leben. Er hatte ernsthaft einen Menschen töten wollen und dann war dieser Mensch gestorben, auch wenn er es mit diesem Spruch nicht beabsichtigt hatte. Aber er trauerte auch um das Leben, das sein Vater seiner Tochter genommen hatte. Er würde sie lieben, egal ob Squib oder Hexe, aber er wollte nur das Beste für seine Tochter und ein Leben als Squib war es nicht. Er konnte nicht schlafen, noch nicht, auch wenn er jetzt merkte wie erschöpft er war. Er atmete langsam und tief durch, versuchte die Bilder los zu werden, wie er Hermione in seinen Armen getragen hatte, ihr Herz nur noch energielos schlug und sie so blass und schwach aussah. Und er versuchte auch nicht dran zu denken was für magische Abbilder Madame Pomfrey ihnen bei einer der letzten Untersuchungen von dem Baby gezeigt hatte, doch er konnte nicht verhindern, dass all diese Bilder immer wieder vor seinen Augen auftauchten. Dass er sah, wie Hermione sich freute, als sie ihm von dem Baby erzählte, wie sie Weihnachten auf dem Ball getanzt hatten. Wehmütig erinnerte er sich an die tiefe Freude, Zufriedenheit und Liebe, die er gefühlt hatte, als sie ganz bewusst ihre Geister verbunden hatten, die Magie hatten fließe lassen und er spüren konnte was Hermione fühlte, gewahr wurde, wie sie die Magie des Babys fühlen konnte. Er versuchte zu verdrängen, wie glücklich er gewesen war, als die kleine Rose sich zum ersten Mal in Hermiones Bauch bewegt hatte und er hatte fühlen können, wie sie trat indem er seine Hand auf ihren Nacken Bauch legte. Keiner würde ihm diese Erinnerungen nehmen können, aber sie taten weh, sehr weh in Anbetracht der Angst um seine kleine Tochter, die noch nicht über den Berg war. Die Erinnerungen schmerzten und die Angst in seiner Brust war so riesig. Er bemerkte zuerst gar nicht die nassen Spuren, die seine Tränen auf seinen Wangen hinterließen. Erst als das Kissen unter ihm nass wurde, wurde ihm bewusst, dass er weinte. Aber es störte ihn nicht, er hielt sich nicht zurück, doch er schluchzte nicht, er weinte stumm. Lange liefen ihm die Tränen über die Wangen, durchnässen nach und nach das Kissen unter ihm und tropften auch in ihr Haar, das an seinem Gesicht lag, doch auch daran störte er sich nicht. Er hatte seit Jahren nicht mehr geweint, hatte in den letzten Tagen einzelne Tränen vergossen, aber so wie jetzt, das nicht. Er wusste nicht, ob er überhaupt jemals so geweint hatte, aber auch der Gedanke war schnell wieder verschwunden, denn in seinem Kopf hatte nur ein Gedanke wirklich Platz „Rose“. Seine geliebte, kleine, süße Rose, er wusste sie würde es schaffen, er würde sie im Arm halten dürfen, sie musste es einfach schaffen, einen anderen Gedanken konnte es für ihn nicht geben, zu sehr hätte es ihm weh getan etwas anderes zu denken. Er würde sie über alles lieben, sich freuen wenn sie ihr erstes Wort sprechen, ihn Papa, nennen würde, wenn sie ihre ersten Schritte tat wahnsinnig stolz sein, doch sie würde nie auf einem Besen fliegen können, nie ihren ersten Zauberstab bekommen und nie erleben wie schön es in Hogwarts sein konnte. So viele Dinge gingen ihm durch den Kopf, vielleicht würde sein Verhältnis durch dieses, schon vor der Geburt so gezeichnet, Kind die Basis für eine bessere Beziehung zwischen seinem Schwiegervater und ihm schaffen, denn die kleine Rose würde auch immer in die Welt der Muggel gehören. Aber er war Jean und Robert schon jetzt unsagbar dankbar, dass sie die letzten Tage so an seiner Seite gestanden hatten, alle hatten sie ihn unterstützt, das rührte ihn unglaublich und erst in diesen Tagen hatte er begriffen, dass er eine Familie hatte, die viel größer war als er gedacht hatte, die ihn wirklich liebte und zu hoffen gewagt das er ein erfülltes, wirklich glückliches Familienleben haben würde. Ihm wurde noch schwerer ums Herz bei dem Gedanken, dass er morgen seiner über allen geliebten Hermione sagen musste, dass ihr Baby nicht mehr so wie früher sein würde war, aber er versuchte sich damit aufzubauen, das sie wenigstens nicht tot waren, beide nicht. Stumme Tränen liefen ihm weiter übers Gesicht und so langsam kehrte zur Erschöpfung auch die Müdigkeit ein. Er merkte, wie seine Glieder schwer wurden, aber der Tränenstrom versiegte nicht. Er fühlte sich ganz ausgelaugt und erschöpft, als er schließlich langsam in einen unruhigen Schlaf glitt. Noch im Schlaf liefen die Tränen weiter und auch im Traum ließen ihn die Bilder nicht los. Er erwachte sehr früh am nächsten Morgen, als die ersten Sonnenstrahlen in den Saal fielen, die ihn aus dem wenig erholsamen Schlaf rissen. Eigentlich war es ein schöner Morgen, wären da nicht die schlimmen Ereignisse der letzten Tage und Stunden gewesen. Die Sonnenstrahlen fielen durch ein großes Fenster und erleuchteten den ganzen Saal und sogar durch die geschlossenen Fenster konnte er das Zwitschern von Vögeln hören. Als er sich langsam erhob, vorsichtig aus der Umarmung mit seiner Frau löste, sah er überrascht, dass auf einem Lehnstuhl neben ihrem Bett Daphne saß, die ihm traurig entgegen lächelte. Verwirrt blickte er sie an, konnte aber noch nichts sagen und Daphne wisperte dann unvermittelt: „Schön, dass du wach bist! Wir müssen reden, bevor gleich Madame Pomfrey kommt und bevor Hermione erwacht!“ „Was machst du hier? Hattest du eine Vision und wie lange bist du schon hier?“, fragte er leise und immer noch verwirrt aber gleichzeitig auch geistesgegenwärtig und sie antwortete, weiter traurig lächelnd: „Erst seit etwa 10 Minuten. Ich hatte keine Vision von dem was gleich passieren wird, aber ich kann mir denken was heute Vormittag noch passiert. Ich wurde heute sehr früh wach, hatte ich das untrügliche Gefühl, ich sollte hier sein und als ich ankam und dich hier schlafen sah bei ihr, hatte ich eine Vision, die jedoch eure ferne Zukunft zeigt. Ich weiß nicht, was das heißt, du kennst mich. Ich spreche sonst nicht über meine Visionen, aber ich habe das Gefühl, diesmal ist es wichtig, dass ihr wisst was ich gesehen habe! Severus hat uns erzählt das eurer Baby keine Magie mehr hat, keine Hexe sein wird, aber in meiner Vision habe ich ganz deutlich gesehen, wie ihr mit euren Kindern am Esstisch im Cottage gesessen habt und du deinem Sohn gerade erklärst warum er alleine nicht mit seinem neuen Besen fliegen darf! Glaub mir Draco, ihr werdet noch viele Kinder kriegen! Magische Kinder!“ Er nickte grübelnd, fragte dann weiter: „Und warum meinst du, solltest du mir das jetzt sagen?“ Sie zuckte unwissend mit den Schultern und antwortete leise: „Ich weiß es nicht, aber ich höre auf meine Gefühle und meine Intuition, das weißt du!“ Er nickte und ließ sich erneut zurück aufs Bett sinken, seufze leise, als er hörte, dass sich die Tür zum Büro der Heilerin öffnete und diese die Krankenstation betrat. Schnell kam sie auf das Bett zu und als Daphne gerade gehen wollte, sagte Draco leise: „Bitte bleib, das kann ich nicht alleine!“ Sie nickte verstehend und traurig und ließ sich wieder auf dem Stuhl nieder, während Madame Pomfrey sie erreichte. Leise, aber tadelnd fragte diese: „Mr. Malfoy, was machen sie hier? Sie haben doch gestern Abend die Krankenstation verlassen, was ich auch nicht gebilligt habe, denn auch sie müssen sich untersuchen und behandeln lassen, aber ihre Frau braucht Ruhe!“ Ruhig, bittend antwortete er: „Ich tue das, was für meine Frau das Beste ist, ich bin bei ihr. Bitte seien sie leise, ich möchte nicht, dass sie so aufwacht!“ „Das verstehe ich, bitte kommen sie mit mir Mr. Malfoy. Ich muss und möchte noch mit ihnen reden bevor ihre Frau erwacht. Der Schlaftrank dürfte noch ein paar Stunden wirken!“, wiederstreben erhob er sich und sah dann, das am Fußende des Bettes frische Kleidung lag. Fragend sah er Daphne an, die lächelte und nur sagte: „Rina, sie war vorhin hier!“ Er nickte, die kleine Elfe war wirklich Gold wert und so zog er die Frische Kleidung über, machte sich aber, noch bevor er sein Hemd ganz zugeknöpft hatte auf in Richtung es Büros. Er folgte der Medihexe, die sich, als er so spärlich bekleidet aus dem Bett gestiegen war, umgedreht hatte und zurück in ihr Büro gegangen war. Als er schließlich die Bürotür erreichte, hatte er sein Hemd zu geknöpft, aber das weiße Hemd hing ihm noch locker über die dunkle Stoffhose. „Nun, was müssen sie mit mir besprechen?“, fragte er ruhig, aber erschöpft, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich an den Rahmen der Tür, in der er noch immer stand. Sie wandte sich zu ihm und um erklärte, als sie ihn ansah: „Sie sollten sich wirklich untersuchen lassen, sie haben Flüche ab bekommen Mr. Malfoy! Außerdem muss ich mit ihnen noch über ihre Frau reden. Sie hat ihr Baby nicht verloren, ich freue mich ihnen zu sagen das es lebt, noch! Es ist schwach, aber es gibt regelmäßige Herztöne von sich, das wissen sie schon?! Jedenfalls ist es ein sehr gutes Zeichen und wenn sie den heutigen Tag schafft, ist sie über den Berg!“ Er nickte traurig und matt, denn noch war die Gefahr noch nicht vorbei, noch konnte er sich nicht freuen, dass seine Rose lebte, denn sie konnte noch immer von ihnen gehen und die Medihexe holte tief Luft, sprach dann weiter: „Aber ich muss ihnen leider sagen, Mr. Malfoy, wie es jetzt aussieht, wird sie nach diesem einen Kind nie wieder Kinder bekommen können!“ Draco musste das gehörte erst verdauen. Es dauerte einige Sekunden, doch dann realisierte er es, erfasste aber auch sofort erneut was seine beste Freundin ihm kurz zuvor gesagt hatte, nämlich das sie noch viele Kinder haben würden! Und er glaubte Daphne mehr, nicht das er an Pomfreys Fähigkeiten zweifelte, aber was die Zukunft betraf, wusste er auf Daphne war Verlass. Er nickte der Heilerin nur zu und antwortete: „Wenn das alles war, gehe ich zurück zu meiner Frau!“ Sie schien überrascht und aus der Fassung gebracht durch seine schon fast gleichgültige Reaktion und konnte gar nicht antworten bevor er zurückging. Als er bei Daphne und Hermione, die noch immer schief, ankam, wandte er sich leise an Daphne: „Danke, dass du gekommen bist. Ich glaube, hättest du mir deine Vision nicht erzählt, wäre ich jetzt zusammen gebrochen. Madame Pomfrey ist der Ansicht, dass Hermione nie wieder Kinder kriegen kann! Es ist gut zu wissen das sie falsch liegt!“ Sie nickte leicht perplex und antwortete leise: „Dann lag ich ja richtig her zu kommen!“ Er trat auf seine Freundin zu, beugte sich hinab und umarmte sie dankend, gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und löste sich von ihr, seufzte dabei: „Oh Daphne, wie soll ich ihr das nur sagen? Wie soll ich ihr sagen das Rose nun so anderes sein wird, wenn sie es den schafft, sie lebt, aber sie ist noch nicht über den Berg!“ „Du könntest es Madame Pomfrey tun lassen, aber das wäre wohl nicht die Art wie du etwas angehst!“, wisperte sie in die Umarmung und Draco lächelte traurig, als er sich schließlich von ihr löste, schüttelte dann langsam den Kopf und flüsterte: „Du kennst mich so gut Daphne. Ich fürchte, dass muss ich ganz alleine tun. Sie erhob sich langsam und antwortete: „Ich helfe dir und Hermione wo immer ich kann!“ „Danke!“, hauchte er, während er sich vorsichtig neben Hermione wieder aufs Bett sinken ließ, diesmal jedoch die Kleidung an behielt und sich auf die Decke setzte. Daphne erhob sich währenddessen und verließ ohne ein weiteres Wort die Krankenstation. Langsam, er konnte zusehen und es deutlich spüren, erwachte sie. Er fühlte, dass sie leicht verwirrt war darüber wo sie sich befand, spürte, dass sie noch immer sehr schwach war, doch auch, dass es ihr ansonsten gut zu gehen schien. Er rief Madame Pomfrey, die in ihrem Büro saß und gesagt hatte er solle ihr Bescheid geben wenn Hermione erwachte, nicht, denn diesen Moment des Erwachens, wenn sie nach so vielen qualvollen, bangen und angstvollen Tagen endlich wieder wirklich bei ihm war, wollte er sich nicht nehmen lassen, er wollte alleine sein mit ihr und war sich sicher, es würde nicht schaden wenn die Heilerin erst einige Minuten danach davon erfuhr das ihre Patientin erwacht war. Sanft hielt er ihre Hand in seiner saß neben seiner liegenden Frau auf dem Bett und hielt sie unentwegt im Blick. Die Gefühle, die momentan in ihm tobten, waren für ihn kaum zu beschreiben. Da fühlte er Angst, was sie sagen würde wenn sie von dem Schicksal ihrer Tochter erfahren würde, war besorgt, dass es ihrer Gesundheit schaden würde und gleichzeitig konnte er es kaum erwarten das sie aufwachte, war erfüllt von Vorfreude und Liebe. Langsam beugte er sich vor und küsste ihr zärtlich die Stirn, wisperte sanft: „Komm zu mir zurück mein Schatz! Ich hab dich so vermisst! Ich liebe dich!“ Er verteilte sanfte küsse auf ihrem Gesicht und als er sich langsam wieder von ihr löste, sahen seine graublauen, aufmerksamen Augen in ihre großen, noch leicht erschöpft wirkende Dunkelbraunen. Lange sagte keiner von ihnen ein Wort. In ihre Augen trat, neben der Erschöpfung, Erleichterung und er fühlte deutlich die große Welle der Freude, die von ihr ausging. Es war als konnten sie es beide nicht fassen, das sie sich wieder hatten. Dann sah er, das sie langsam versuchte sich auf den Ellbogen auf zu richten, flink beugte er sich zu ihr runter, sagte sanft: „Bleib liegen, du bist noch erschöpft Schatz!“ Stattdessen beugte er sich weiter runter und zog sie in seine Arme. Sie hielten einander lange in den Armen, genossen nur das sie endlich wieder beieinander waren und auch Draco atmete tief durch, jetzt fiel die Spannung wirklich von ihm ab, auch wenn er zuvor gewusst hatte, das Hermione durch kommen würde konnte er es erst jetzt so richtig fassen, das er sie nicht verlieren würde und für Rose musste er einfach hoffen. Langsam lösten sie sich schließlich voneinander, Draco richtete sich neben seiner Frau auf, blieb jedoch weiter auf der Bettkante sitzen und hielt ihre Hand in seiner. Nach und nach, leise, begann Hermione heiser zu sprechen: „Ich…ich fühle mich so schwach…wo…ich kann nicht spüren…Was ist mit Rose?“ Zum Schluss hatte sie leicht panisch geklungen, auch versucht lauter zu werden, doch ihre angeschlagene Stimme ließ das nicht zu, brach ihr weg. Er überlegte wie er ihr die schlechten Nachrichten am besten beibringen konnte, am schonendsten, doch er spürte auch, sie wurde ungeduldig und er wusste, er musste es ihr schließlich sagen. Unentwegt blickte er sie an, während sie deutlich unruhig wurde, nun versuche sich an seiner Hand hoch zu ziehen und leise forderte: „Draco…was ist, sag schon…du machst mir Angst. Ich fühle deine Unsicherheit, also, was ist passiert, ist sie…“ Schnell unterbrach er: „Nein, Rose lebt, ihr wird es gut gehen!“ Jetzt sprudelte es nur so aus ihm hervor, klang leicht atemlos: „Es stand für euch beide nicht gut, aber sie haben es geschafft, ihr habt es geschafft. Du wirst wieder gesund und sie auch! Sie wird es überleben, auch wenn sie jetzt noch schwach ist.“ Er brach wieder ab, da er sie in gewisser Weise belog, weil noch nicht sicher war ob Rose es schaffen würde, aber er wollte es selber glauben, konnte die Hoffnung keine Sekunde aufgeben und Hermione zu sagen wie ernst es noch war, das brachte er nicht übers Herz. Er hoffte, sie würde ihm glauben und vertrauen. Außerdem wusste er nicht wie er das nächste sagen sollte, doch sie schien langsam munterer zu werden und harkte nun nach: „Aber?“ Nun musste er schwer schlucken, aber er kam wohl nicht mehr drum herum ihr jetzt zu antworten und er wusste, das zu verschweigen war nicht möglich, konnte er nicht, sie würde es spüren und auch sehen, sie kannte die Anzeichen und ihn mittlerweile gut genug. Zögernd begann er zu erklären: „Deine Magie ist etwas erschöpft, aber das wird sich wieder geben, du wirst dich erholen, aber Rose…!“ Er stockte wieder, das konnte er nicht sagen, aber er wollte es auch nicht jemand anderem überlassen, dies hier war ihr gemeinsames Schicksal, das wollte er selber in Händen halten und sich vor schwierigen Aufgaben zu drücken, das würde er nie wieder tun, das hatte er sich geschworen. Hermione musterte ihn genau, hielt sich nun an seinem Arm fest, hielt ihn regelrecht umklammert und hatte sich aufgesetzt, sah ihm tief in die Augen und wartete. Sie fühlte wohl das er Zeit brauchte um es aus zu sprechen, aber sie hatte auch Angst was nun kommen würde und so begann er erneut, nachdem er noch mal durchgeatmet hatte: „Aber Rose, sie hat keine Magie mehr, sie wird eine Squib sein!“ Er behielt sie genau im Blick, wollte jede Reaktion von ihr sofort aufnehmen und spüren was sie fühlte, doch von ihr kam nichts, sie schien wie im Schock erstarrt und er bekam wirklich Panik, beugte sich leicht vor und wollte etwas sagen, doch sie blieb stumm, aber der Ausdruck in ihren Augen änderte sich. Hatte sie vorher kurz geschockt drein geblickt, so trat nun ein fragender Blick in ihr Gesicht und dieser ließ ihn weiter schweigen und sie ansehen. Er spürte, dass sie nachdachte und schließlich fragte sie leise: „Aber sie lebt, oder, ihr wird es gut gehen, sie ist gesund?“ Langsam nickte er, war darauf gefasst das sie gleich zusammen brechen würde, doch statt dessen nahm sie ihre Hand aus seiner, leget sich langsam zurück in die Kissen und bettet ihre Hände streichelnd auf ihrem Bauch, dann seufze sie und sagte: „Sie wird leben, sie ist so stark! Ich spüre, du bist dir noch nicht sicher, zweifelst, aber ich bin mir sicher, sie wird es schaffen“ Sie schien erfasst zu haben, das der Zustand von Rose nicht so stabil war wie er sagte, aber ihre Zuversicht schien unumstößlich. Unverständnis breitete sich dennoch in ihm aus, warum reagiert sie so ruhig, obwohl er ihr gerade gesagt hatte das Rose eine Squib werden würde? Aber noch bevor er sie weiter befragen konnte, öffnete sich die Tür der Krankenstation und als Draco sich umwandte erkannte er, dass die Direktorin herein rauschte. Sie kam mit großen, schnellen Schritten auf das Bett zu in dem Hermione lag und sagte: „Sie sind wach, das ist ja eine gute Nachricht. Was sagt denn Poppy?“ Die Heilerin schien von der eintretenden Direktorin aufgeschreckt worden zu sein und eilte nun in den Krankensaal: „Mrs. Malfoy, sie sind wach, aber warum haben sie mich denn nicht informiert Mr. Malfoy?“ Draco antworte: „Sie ist gerade erst aufgewacht!“ Geschäftig umrundete die Heilerin das Bett und trat an die frei Seite, begann auch so gleich auf Hermione ein zu reden: „Wie fühlen sie sich?“ „Schon ganz gut, aber ich bin noch sehr müde!“ Die Medihexe nickte geschäftig und begann den Diagonsezauber, währenddessen erklärte sie: „Da sollten sie sich keine Sorgen machen. Sie müssen sich noch einige Tage Ruhe gönnen und das sie müde sind, kann auch eine Nachwirkung des Schlaftrankes sein, machen sie sich keine Sorgen!“ Hermione nickte nur und wartete ab, doch Draco hielt es nicht aus und fragte besorgt: „Und was ist mit Rose, wie geht es meiner Tochter?“ Die Heilerin schwieg einige Sekunden und betrachtete die Ergebnisse, führte noch einen weiteren Zauber aus um die Verfassung des Babys zu überprüfen und sagte dann lächelnd an Draco und Hermione gewandt: „Ich freue mich ihnen zu sagen, das Rose über den Berg ist. Ihr geht es gut, sie ist schon wieder deutlich stärker als gestern und sie wird gesund sein, aber leider zeigt sich nicht, dass ihre Magie zurück kommt. So wie es aussieht müssen wir wohl die Diagnose, dass sie seine Squib sein wird, aufrecht erhalten. Aber mit hundert prozentiger Sicherheit können wir das erst nach der Geburt sagen, leider. Ich muss sie, Mrs. Malfoy ermahnen die nächsten zwei Monate keinerlei Magie zu verwenden. Sie müssen sich erholen und dürfen sich keinesfalls überanstrengen, bitte halten sie sich daran!“ Hermione nickte langsam, sagte dann bedächtig: „Aber mein Baby wird gesund sein?“ „Ja, das wird es, wenn sie sich schonen. Es wird alles gut!“, antwortete Madame Pomfrey. Draco war die Erleichterung deutlich an zu sehen und er zog seine Frau stürmisch in seine Arme, hielt sie fest und flüsterte ihr zu: „Ich bin so erleichtert das es euch gut gehen wird!“ Auch sie kuschelte sich in seine Arme, war so froh, dass sie frei war, wieder bei ihm und sie alle es überleben würden. Aber sie fühlte, Draco lastet etwas noch schwer auf der Seele, doch bevor sie das ansprechen oder ihn mental fragen konnte, hörte sie wie sich die Türen der Krankenstation öffneten. Sie lösten sich langsam voneinander und sah wie ihre Eltern, Ron und Harry, gefolgt von Ginny und Daphne herein kamen. Die Direktorin, die mit besorgter Miene alles beobachtete hatte sagte nun, deutlich erleichtert: „Ich bin froh, dass es ihnen wieder besser geht Mrs. Malfoy. Hoffentlich werden sie schnell wieder gesund und machen sie sich wegen dem zaubern keine Gedanken, das kriegen wir im Unterricht geregelt. Jetzt werden sie erst mal wieder vollkommen gesund und lassen sich pflegen von ihrem Mann. Poppy, wie lange muss sie noch auf der Krankenstation bleiben?“, wandte sich die Direktorin an die Heilerin und diese antwortete ruhig: „Wenn sich alles weiter so entwickelt, werde ich sie heute Nachmittag schon entlassen, aber nur unter der Bedingung, dass sie sich weiter viel Ruhe gönnen. Ich kann hier nicht mehr viel für sie tun. Ihr Körper ist erschöpft und braucht Erholung, aber ich denke, auch das sich ihre Seele erholen kann, sind die eigenen Räume und vor allem die Freunde um sie herum die beste Medizin. Ich möchte nur, dass sie täglich mich aufsuchen damit ist alles im Blick habe!“ Hermione hatte den Ausführungen der Heilerin gespannt gelauscht und fragte dann: „Waren meine Verletzungen dann gar nicht so schlimm, wenn ich so schnell schon gehen kann?“ Madame Pomfrey sah sie traurig an und erklärte: „Oh, doch, sie waren und sind sehr schlimm, aber sie hatten kaum körperliche Verletzungen, jedenfalls keine für die sie hätten her kommen müssen, aber ihre Magie hat total verrückt gespielt. Wir mussten den Fluch beseitigen, der nach und nach ihre Magie und ihre Lebensenergie auf zu fressen drohte und wir mussten dafür sorgen das ihre Tochter zu Kräften kommt, aber sie beide sind jetzt so weit gestärkt, alles andere muss ihr Körper selber leisten mit viel Ruhe. Es war wirklich knapp letzte Nacht und hätten wir nicht Hilfe aus dem St. Mungos geholt, ich alleine hätte es nicht geschafft. Der Spezialist für Fluchschäden hat es überhaupt erst geschafft die zerstörerische Kraft des Avada, der zum Teil dann doch ihren Körper erreicht hatte, zu neutralisieren und es war auch für sie knapp, fast hätten wir es nicht geschafft es zu stoppen bevor auch sie keine Magie mehr gehabt hätten die sich regenerieren kann. Es wird einige Zeit dauern bis sie zu alter Kraft zurück gefunden haben, aber sie werden sich erholen, doch Rose hatte schon keinerlei magische Energie mehr als wir mit der Behandlung anfingen und wenn man bedenkt, dass sie einen Schutzschild aufgebaut haben muss, der den Avada soweit geschwächt hat das er weder sie noch ihr Baby töten konnte, ist das eine sagenhafte Leistung. Also, schonen sie sich und sie werden eine gesunde Tochter bekommen und selber wieder zaubern können!“ Draco und auch die anderen hatten den Worten der Heilerin aufmerksam gelauscht. Jean Granger hatte sich währenddessen gegenüber von Draco auf dem Bett nieder gelassen und zog nun die Aufmerksamkeit ihrer Tochter auf sich, zog sie mit Tränen in den Augen in ihre Arme und erklärte kraftlos: „Oh, wir haben dich wieder, ich bin so froh das es dir gut geht!“ Auch Robert trat zu ihnen und war erleichtert, dass seine Tochter gesund werden würde. Währenddessen brach nun endgültig alles über Draco zusammen. Seine Gefühle strömten unaufhörlich auf ihn ein. Er war wahnsinnig erleichtert, dass sie nun beide außer Gefahr waren, aber er konnte nicht hier sitzen bleiben. Seine Brust fühlte sich an als würde ein riesen Last auf ihr liegen, das Atmen fiel ihm schwer und er hatte das Gefühl würde er weiter hier bleiben, würde er zusammen brechen. Die ganze Angst, die Sorgen und die Ungewissheit hatten sehr an ihm gezerrt und ihm kam nun auch erst so richtig zu Bewusstsein was in den letzten Tagen wirklich alles geschehen war. Seine Mutter war bereit gewesen sich für Hermione zu opfern, eine Tat, die er ihr niemals zugetraut hätte und die ihn über alles was sie in den letzten Monaten und Jahren tatenlos mit angesehen hatte hinweg sehen ließ, sie war bereit gewesen ihr Leben zu geben um seine Frau und Tochter zu retten, dafür war er unsagbar dankbar. Aber jetzt brauchte er ein paar Minuten für sich, er musste sich sammeln, das alles ordnen und er wollte Hermione mit seinem inneren Chaos, das sie ganz sicher spürte, nicht belasten. Nach einem letzten, prüfenden Blick in die Runde erhob er sich, als er sah das Hermione zwischen ihren Freunden und ihrer Familie gut aufgehoben war. Daphne stand am Fußende des Bettes und ließ der Familie die Zeit für sich, Hermiones Eltern die Gelegenheit ihre Tochter in den Arm zu nehmen. Draco trat langsam zu Daphne, legte ihr die Hand auf die Schulter und sie lächelte ihm aufmunternd zu, dann wisperte er: „Pass auf sie auf, ich bin gleich wieder da, aber ich muss kurz durchatmen!“ Daphne nickte nur verstehend und er machte auf dem Absatz kehrt und verließ sehr schnell die Krankenstation. Es war Robert, der wenig später, als er sich aus der Umarmung mit ihrer Tochter löste, etwas unwirsch fragte: „Wo ich Draco hin?“ Hermione, die seine innere Aufgewühltheit gespürt hatte, antwortete leise: „Lasst ihn, er braucht etwas Ruhe!“ Und Daphne nickte und lächelte Hermione aufmunternd zu, fügte hinzu: „Es war sehr viel für ihn in den letzten Tagen und das jetzt, das ist alles nicht so leicht für ihn!“ Robert sah etwas unzufrieden drein, ihm schien es nicht zu gefallen das Draco gegangen war, doch bevor er etwas dazu sagen konnte, trat die Direktorin jetzt direkt an Hermiones Bett, beschwor einen Stuhl herauf und ließ sich nieder, dann sagte sie ruhig: „Nehmen sie es ihm nicht übel, damit klar zu kommen das seine Tochter keine Hexe sein wird ist sicher nicht einfach wenn man bedenkt aus was für einer Familie Mr. Malfoy kommt! Außerdem werden ihn die letzten Tage sehr viel Kraft und Energie gekostet haben.“ Hermione konnte dem nur bedingungslos zustimmen, zu deutlich hatte er gespürt wie es ihn aufwühlte was passiert war. Auch Ginny und Harry traten nun an ihr Bett und Hermione lächelte ihnen matt, aber zufrieden entgegen und sagte, noch immer leise, weil sie sich schwach fühlte: „Schön das ihr da seid!“ Harry beugte sich herab und nahm sie fest in den Arm, genauso auch Ginny und beide flüsterten ihr ins Ohr wie froh sie seien das sie sie zurück hätten und es ihr wieder gut ging. Ron hingegen umarmte sie weniger vorsichtig, drückte sie heftig an sich und brummte: „Tu mir so was nie wieder an. Ich hab mir solche Sorgen gemacht und ob du´s glaubst oder nicht, dein Draco und ich waren sogar mal einer Meinung!“ Sie lösten sich voneinander und Hermione lachte schwach, aber belustigt, als Ron ihr ein breites, schelmisches Grinsen zeigte, hinter dem er zu verbergen versuchte wie sehr er sich in den letzten Tagen um sie gesorgt hatte. Alle schwiegen kurz waren glücklich, dass es Hermione wieder gut gehen würde und sie sie zurück hatten, stellten sich um ihr Bett herum auf, als unvermittelt die Direktorin wieder zu sprechen begann. Ihre Stimme klang ruhig, fast etwas wehmütig, als ob sie in Erinnerungen schwelgte und das tat sie auch als sie erzählte: „Sie wissen sicher alle nicht, das auch ich eine Tochter habe. Sie ist jetzt über 50 und hat selber bereits Kinder, ich bin also sogar Großmutter, aber worauf ich hinauswill ist, das meine Tochter keine Hexe ist. Sie hat keine Zauberkräfte, was ja durchaus vor kommen kann, ich selber bin ja auch eine Muggelgeborne. Nun, mein Mann, der um einiges Älter war als ich, wünschte sich nichts sehnlicher als Kinder und als uns der Wunsch nach meinem Schulabschluss sehr bald erfüllt wurde, waren wir überglücklich. Unsere kleine Tochter kam zur Welt und ja, Mrs Malfoy auch ich war einen junge Mutter, die gleich nach der Schule das Kind in den Händen halten konnte und für uns sah alles normal aus. Mein Mann kam aus einer älteren, magischen Familie und ich, als durchaus talentierte Hexe, wir gingen also davon aus das unsere Tochter sicher eine Hexe sein würde. Auch damals war es eine unruhige und kriegerische Zeit. Gellert Grindelwald war auf dem Höhepunkt seiner Macht und mein Mann war einer derer, die gegen ihn Kämpften als Auror fürs Ministerium, aber auch in einer Untergrundbewegung. Mit den Jahren wurde uns langsam klar, dass unsere Tochter keinerlei Anzeichen zeigte Magie irgendwie zu beherrschen, selbst wenn sie, wie die meisten Kinder es ja in Zaubererfamilien durchaus tun, mal unsere Zauberstäbe in Händen hatte, passierte nicht, nicht mal einen Lumos bekam sie zu Stande, auch die Besen reagierten nicht auf sie. Wir hofften noch, das sie sich einfach spät entwickelt, die ersten Magieausbrüche mit 8 oder 9 kommen würden, wie es auch manchmal passiert, aber als dann schließlich kein Brief aus Hogwarts kam, war es dann absolut klar, aber das erlebte mein Mann nicht mehr, ja, das erlebte er leider nicht mehr. Aber auf der anderen Seite, es wäre sehr schwer für ihn gewesen wenn er es erlebt hätte. Er haderte schwer mit der ständigen Furcht das seine Tochter keine Hexe sein würde, das sich die Anzeichen immer mehr verdichteten, daher kämpfte er umso mehr dafür das sie in einer freundlicheren, friedlichen Welt aufwachsen könnte, die Squibs nicht so diskriminiert, setzte sich für die Versöhnung der Zaubererwelt mit den Muggeln ein. Leider gab es auch unter Grindelwald viele die mit sehr drastischen Mittel gegen Freiheitsdenker wie meinen Mann vor gingen und gegen Muggelgeborene. Bis heute ist nicht klar, ob es ein direkter Anschlag auf ihn war, oder er zur falschen Zeit am falschen Ort war, jedenfalls griffen ihn zwei vermummte Zauberer an und töteten ihn, da war unsere Tochter gerade 9 Jahre alt geworden, es war das Jahr in dem Grindelwald gestürzt wurde. Aber er kämpfte für sie, dass sie ein besseres Leben haben würde, auch wenn er einige Zeit brauchte damit klar zu kommen das sie nie eine Hexe sein würde und vor allem seine Ängste in Griff zu bekommen, denn er kannte die Muggelwelt nicht so gut wie ich, als das er zu Anfang schon gewusst hätte was auf ihn, auf uns, zu kam. Ich denke, Mr. Malfoy tut sich da noch schwerer. Er stammt aus einer so alten und reinblütigen Familie, er kennt die Muggelwelt so gut wie gar nicht, geben sie ihm Zeit, er wird es schaffen, er ist ein so starker, junger Mann, der sich in den letzten Jahren so eindrucksvoll gewandelt und stark gezeigt hat, er wird da sein und damit klar kommen. Mr. und Mrs. Granger ich weiß dies ist auch für sie eine fremde Welt und so ähnlich geht es ihrem Schwiegersohn. Sie müssen versuchen ihn zu verstehen, was es ihm bedeutet, wir, mein Mann und ich, wir hatten die Vermutung das unsere Tochter einen Squib sein würde und versuchten uns mit der Tatsache auseinander zu setzen, wie wir damit umgehen sollten aber ich bin trotzdem froh, so unglaublich es klingt, das er es gar nicht mehr miterlebt hat, denn er hat zwar verzweifelt für die Rechte der Squibs und Muggel gekämpft und zum Schluss sein Leben gelassen, aber es wäre sehr schwer für ihn geworden. Doch für Draco Malfoy steht es jetzt schon fest, da gibt es keine zweifeln, kein langsames sich an den Gedanken gewöhnen das die Tochter keine Hexe sein wird, nein, es kam plötzlich und ist eine unabänderliche Tatsache. Das alles ist für ihn noch viel schlimmer, nachdem so klar war das sein Kind nachweislich ist, sehr begabt, reist ihm diese Entwicklung den Boden weg.....Zeigen sie ihm, dass sie ihn durch die Muggelwelt leiten werden, dann wird für ihn alles halb so schlimm. Und sie, Mrs. Malfoy, ich denke, sie sollten glücklich sein, sie und ihre Tochter haben diesen schrecklichen Anschlag überlebt, werden beide gesund werden, das ist doch die Hauptsache!“ Alle hatten der Direktorin, die gerade so viel privates und persönliches erzählt hatte, aber auch viel Mitgefühl zeigte, schweigend angesehen und staunten. Hermione nickte langsam und antwortete schließlich ruhig und mit Bedacht: „Ich bin über glücklich das meine Tochter lebt und sie haben recht, das ist das wichtigste, aber ich verstehe Draco. Ich fühle wie aufgewühlt er ist und wie schwer es ihm fällt zu akzeptieren, dass unsere Tochter keine Hexe sein wird. Er braucht Zeit, das denke auch ich!“ „Pah…, er braucht Zeit und jetzt haut er ab, wo du ihn brauchst, was soll das denn? Mit seinen hehren Zielen ist es ja nicht weit gekommen und dass er sich angeblich so geändert hat, zeigt sich jetzt aber nicht, sonst würde er nicht so abhauen…. Da sieht man wie viel seine Lippenbekenntnisse wert sind, kaum ist seine Tochter keine Hexe mehr, wird ihm alles zu viel!“, polterte Robert wenig einfühlsam los und Hermione, die es zwar sehr anstrengte, setzte sich auf und sah ihren Vater wütend an, schimpfte zurück: „Jetzt reicht es aber Vater. Draco hat Angst um die Zukunft unserer Tochter, weil er die Muggelwelt nicht kennt, weil er weiß wie die Magier mit Squibs umgehen, lass ihn in Ruhe! Ich denke, er hat in den letzten Tagen genug durch gemacht!“ Jean eilte ihrer Tochter zur Hilfe und wandte sanft aber eindringlich an Robert gewandt sein: „Lass es Robert, sie hat recht. Wie kannst du an Draco zweifeln, nach dem was du die letzten Tage alles gesehen hast. Ich dachte, du hättest deine Ressentiments abgelegt und ihn voll akzeptiert. Bitte überdenk deine Worte und fahr ihn nachher nicht so an, das hat er nicht verdient!“ Währenddessen setzte Draco seinen fluchtartigen Aufbruch aus der Krankenstation fort. Kaum hatte er den Saal hinter sich gelassen, fühlte er sich freier. Die ganzen Ängste, die er die letzten Stunden durch gestanden hatte, fielen von ihm ab, aber eine große Angst und Sorge blieb, das seine geliebte, magische Tochter nur eine Squib sein würde. Dass sein Vater ihr das angetan hatte und er sah vor Augen was für ein Leben eine Malfoy in der magischen Welt erwarten würde die nicht zaubern könnte. Ein Kind aus einer der ältesten, magischen Familien eine Squib, was würde sie für ein Leben haben. Er kannte die Welt der Muggel nicht, wusste nicht wie sie als Muggel leben könnte. Sein ganzes Leben hatte er nur in der magischen Welt verbracht und nun würde seine Tochter in diese Welt nicht passen. Der Aufgabe sie in der Muggelwelt zu begleiten ihr dort zu helfen, der fühlte er sich nicht gewachsen, aber würde er versuchen ihr die Welt der Zauberer näher zu bringen, sie in dieser leben, würde sie immer eine Ausgestoßene, eine Aussätzige sein und mit dem Namen, den sie trug, erst recht ein Ziel für Spott und Hohn. All das wollte er ihr ersparen, doch nur wie? Er hatte nicht gemerkt das ihn seine Schritte unaufhörlich in einer bestimmte Richtung geführt hatten, bis er vor der massiven Tür stand und ihm bewusst wurde, sein Zuspruch würde ihm jetzt helfen können, ihm Halt geben, ihm vielleicht die Ängste nehmen, denn seine erfahrene Sicht auf das Leben hatte ihm in den letzten Monaten oft geholfen und vor allem auch in den letzten Tagen. Kraftlos klopfte er an die Tür der privaten Räume seines Patenonkels, der ihm Sekunden später öffnete. Er musste nichts sagen, wusste auch nicht was, da sagte Severus schon ruhig: „Komm rein Draco, Blaise ist auch da! Wie geht’s es ihnen?“ Er führte ihn in sein Wohnzimmer, wo Blaise, der auch ziemlich fertig aussah, schon saß. Mit einem tiefen Seufzer ließ er sich auf das Sofa sinken und noch bevor er etwas sagen konnte, reichte ihm Severus ein gut gefülltes Glas mit Feuerwhiskey, aus dem er sofort einen großen Schluck nahm. Draco antwortete leise auf Severus Frage: „Sie sind beide über den Berg, sie werden es schaffen, aber es bleibt dabei, Rose wird nie eine Hexe sein!“ Keiner der drei sagte danach ein Wort, während Severus sich wieder in dem Sessel nieder ließ, in dem er immer saß. Sie schwiegen auch dann noch weiter als Severus saß und hingen ihren Gedanken nach, schließlich war es Draco, der als erster leise, betrübt sprach: „Ich habe es oben nicht mehr ausgehalten. McGonagall, ihre Eltern und Harry, Ron und Daphne sind bei ihr, aber ich kann das gerade nicht. Es tut so weh!“ Severus nickte, während er über sein Glas hinweg Draco traurig musterte. Blaise, der neben ihm auf dem Sofa saß räusperte sich unwohl und erklärte tonlos: „Es tut mir so leid Draco, dass wir nicht rechtzeitig gekommen sind. Wir hätten sie retten können vor diesem Schicksalsschlag bewahren, wenn wir doch nur etwas schneller gewesen wären: Es tut mir so unsagbar leid!“ Draco hatte sich ihm zugewandt und schüttelte nun kummervoll, langsam den Kopf und erwiderte resigniert: „Danke Blaise, aber ihr hättet nichts tun können. Er hat von Anfang an geplant Hermione zu töten und wären wir eher da gewesen, wäre es genau so abgelaufen. Es war eine Falle. Er ist jetzt tot und damit ist das vorbei, aber unsere kleine Rose …. Ich kann es noch gar nicht glauben!“ Blaise rückte näher an ihn und legte ihm einen Arm um die Schuler, versuchte seinem besten Freund Halt zu geben und flüsterte: „Ich bin immer da Draco, das weißt du hoffentlich. Du kannst zu mir genauso kommen wie zu Severus!“ Dieser nickte bei den Worten und nuschelte in sein Glas: „Er hat recht!“ Es war deutlich zu sehen, dass Severus selber nicht so recht wusste wie er mit der Situation umgehen sollte, denn er machte sich noch immer Vorwürfe wegen Narzissa das er ihr nicht eher beigestanden hatte, aber Blaise schien, nachdem er zumindest vorerst seine Selbstvorwürfe und Schuldgefühle los geworden war, einfach nur für Draco da sein zu wollen und Draco stellte fest, die Fürsorge und sogar die Nähe seines besten Freundes taten ihm gut. Erneut musste er feststellen, dass gravierende Einschnitte im Leben ihn und seine Freunde enger zusammen brachten. Er gestattete es sich und lehnte sich an Blaises Schulter und zum zweiten Mal innerhalb weniger Stunden spürte er, dass seine Augen wässrig wurden, eine einzelne Träne lief über seine Wange. So ungewöhnlich es für ihn auch war, er schämte sich nicht dafür, denn er hatte einen so großen Verlust erlitten, seine Tochter hatte etwas sehr Großes verloren und er fühlte sich schuldig dafür, denn sein Vater war es gewesen der ihr ihr magisches Leben, ihre Zukunft in seiner Welt genommen hatte. Dass sein Vater ihm eingetrichtert hatte, dass ein Malfoy keine Gefühle zeigte und schon gar nicht weinte, war ihm längst egal. Er konnte die Tränen sowieso nicht zurück halten, zu sehr brach nun alles aus ihm heraus was sich in den letzten Tagen aufgestaut hatte. Blaise legte ihm mitfühlend eine Hand auf die Schulter und versuchte ihn zu beruhigen: „Lass es raus, wir sind alle für euch da und stark für euch. Ihr könnt euch auf uns alle verlassen und egal was ist, ich bin da Draco! Und du hast Hermione und ihre Eltern, die alle wissen wie es in der Muggelwelt ist. Sie werden dir und euch helfen, eurer Tochter wird es gut gehen!“ Er nickte und hob sein Glas, nahm erneut einen großen Schluck Whiskey, der sich sofort wärmend in seinem Margen ausbreitete. Doch die Wärme verflog schnell wieder, breitete sich nicht aus, sondern die Kälte und die Zukunftsangst blieben und er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Er hatte das Gefühl das nichts helfen würde, jedenfalls nicht heute und auch nicht in den nächsten Tagen. Es würde einige Zeit dauern bis er wirklich begreifen konnte was passiert war und auch bis er die Folgen würde wirklich absehen und begreifen können, wenn überhaupt, würde noch viel mehr Zeit vergehen. Ihm war unklar, wie er Hermione in dieser schweren Zeit beistehen sollte, wo sein eigener Schmerz doch auch so tief war und er genau wusste, sie würde spüren das er genau so litt wie sie. Er hatte Angst vor dem was nun auf ihn zu kam, schon heute Morgen hatte er sich hilflos gefühlt, als Hermione erfahren hatte das ihr Baby nun sehr schwach war und niemals eine Hexe sein konnte und er war heil froh gewesen das Daphne da gewesen war, doch er machte sich große Sorgen um seine Frau. Er konnte nicht so recht verstehen warum Hermione alles so gefasst aufnahm, fürchtete der Ausbruch würde noch kommen und so sagte er leise: „Hermione hat kaum auf alles reagiert, sie war so gefasst als sie erfuhr was mit Rose ist und was sie getan hat. Sie hat nur gesagt das das wichtigste ist das Rose überlebt, aber warum hat sie gar keine Angst?“ Severus seufze leise, er verstand Hermiones Reaktion und so lehnte er sich nun leicht vor, fasste Draco fest ins Auge und erklärte mitfühlend: „Draco, für sie ist es vielleicht nicht egal das eure Tochter eine Squib sein wird, doch sie kommt aus einer Muggelfamilie, sie sieht, das es kein so grausames Schicksal ist wie du denkst. Sie hat eine Ahnung davon wir ihr Leben sein wird und damit kann sie gut leben, solange Rose gesund ist. Ob magisch oder nicht, das ändert doch nichts dran das sie eure Tochter liebt!“ Draco hatte seinem Patenonkel gebannt zugehört, er verstand was er ihm sagen wollte, doch seine eigene Angst um die Zukunft seiner Tochter schrumpfte dadurch nicht, nur seine Sorge um Hermione wurde deutlich kleiner. Er nickte verstehend, sagte jedoch nichts zu Severus Worten. Nun hoffte er, sie alle würden ihm helfen zu verstehen was auf ihn zu kam und bei ihm sein, falls sie Hilfe brauchten, denn alleine würde er das nicht schaffen, dazu war ihm all das was auf sie zukommen würde zu fremd. Und nun, er hatte Hermione zurück, aber er hatte Angst vor der Geburt, hoffentlich würde das Kind, gesund sein und keine weiteren Schäden erlitten haben. Erneut wurde ihm das Herz schwer, es schmerzte und er versuchte verzweifelt diese Gefühle los zu werden, doch sie saßen so tief, er entkam ihnen nicht. Auffordernd hielt er Severus sein leeres Glas hin und dieser schenkte mit einem leicht missbilligenden Blick etwas nach, aber bei weitem nicht so viel wie er ihm beim ersten Mal eingeschenkt hatte, währenddessen sagte er: „Das ist aber das letzte Glas. Dein erstes war ziemlich voll und du hast es so herunter gestürzt. Es bringt dir nichts deinen Schmerz und Kummer im Alkohol zu ertränken, du musst für euch stark sein Draco. Hermione wird dich brauchen und du sie und ihr müsst euren Schmerz verarbeiten, nicht ertränken! Ihr müsst für eure Tochter stark sein!“ Draco grummelte: „Ja, schon ok, ich weiß das!“ Er wollte seinen Onkel eigentlich nicht anfahren, wusste, dass er recht hatte, aber die Aussicht seine Angst einfach zu betäuben, sie los zu werden, zumindest für kurze Zeit, war schon jetzt, wo alles noch so frisch war, sehr verlockend.. Schweigend trank er in kleinen Schlucken den scharfen Whiskey, den Severus ihm eingeschenkt hatte, versuchte sich auf das Brennen der Flüssigkeit im Hals und die Wärme im Bauch zu konzentrieren, auf den rauchigen, torfigen Geschmack. Doch leider, wie er fand, war dieses Glas viel zu schnell leer und er wusste, er musste zu Hermione zurück, wollte es einerseits unbedingt, fürchtete sich aber andererseits auch davor, bangte, etwas falsche zu tun und sie nicht trösten zu können. Seufzend erhob er sich schließlich, als das Glas leer war und stellte es auf den Couchtisch. Blaise und Severus erhoben sich auch und Blaise trat bestimmt auf seinen besten Freund zu, schloss ihn in seine Arme und flüsterte ihm zu: „Wir sind alle da, immer, denk daran und fordere Hilfe, wenn du sie brauchst. Ich verlasse mich darauf!“ Blaise wusste, dass Draco schon normalerweise ungern Hilfe annahm, man ihn sonst dazu zwingen musste, aber hier musste er entscheiden wann er Hilfe wollte, daher legte Blaise sehr viel Nachdruck in seine Aufforderung! Blaise trat einen Schritt zurück, hielt Draco an den Oberarmen fest und fasste ihn ernst ins Auge. Draco nickte nur schwach und löste sich dann komplett aus der Umarmung. Er wollte sich von Severus mit einem Winken verabschieden, als dieser ihm den Weg verstellte und leicht nervös ihn aufhielt: „Draco, ihr müsst da nicht alleine durch!“ Wieder konnte Draco nur nicken, doch bevor er weiter gehen konnte, umarmte ihn nun auch sein Onkel, was er nicht oft tat. Er drückte ihn fest an sich und Draco, der etwas überrumpelt war, stand nur steif da und ließ sich drücken, merkte aber, dass es ihm gut tat. Langsam lehnte er sich an diesen Mann, der ihn seit frühester Kindheit begleitete, immer versucht hatte für ihn da zu sein, auch wenn es in Kriegszeiten sehr schwer gewesen war und der mit seiner Aufgabe sein Leben riskiert hatte, hatte er ihm doch geholfen wo er konnte. Er wusste, Severus warf sich immer noch vor, dass er nicht eher eingegriffen hatte, dass er zugelassen hatte das Lucius seine Kindheit zerstörte, weil er nicht genug getan hatte, aber er wusste auch, egal was passieren würde, Severus stand hinter ihm und würde ihm helfen. Er spürte, dass Severus ihm beruhigend und trösten über den Rücken streichelte und versuchte das zu genießen. Schließlich löste sein Onkel die Umarmung, schob ihn langsam von sich weg und sah ihn fest an: „Du schaffst das Draco. Du bist so stark! Und nun, geh, sie braucht dich!“ Diesmal konnte er antworten, auch wenn seine Stimme sehr brüchig klang: „Ja, ich weiß. Danke!“ Er sah sich nicht mehr um, wartete nicht auf eine Antwort, sondern verließ schnell die Privaträume seines Onkels. Bevor er die Krankenstation wieder betrat, atmete er noch einmal Tief durch. Er würde jetzt stark sein, das Gespräch mit Severus und Blaise hatte ihm Kraft gegeben und ihm in einigen Punkten auch die Augen geöffnet, denn das er Jean und Robert, als auch Hermione hatte, die sich in der Muggelwelt auskannten und seine Tochter leiten würden, war ein Punkt der ihm Zuversicht gab, auch wenn er noch immer Angst vor der Zukunft seiner Tochter hatte. Doch sein Kampfgeist war voll und ganz wieder da. Er würde für seine Tochter kämpfen und ihr ein gutes und glückliches Leben ermöglichen, das schwor er sich bevor er die Hand auf die Türklinke legte und leise, langsam eintrat. Keiner bemerkte ihn im ersten Augenblick und so hörte er, wie Robert über ihn schimpfte, dass er Hermione im Stich lassen würde. Wut stieg in ihm auf das sein Schwiegervater, mit dem er glaube endlich alles geklärt zu haben, nun wieder so über ihn sprach. Leise, langsam ging er auf sie zu, hörte nun Hermione, die ihn leise aber vehement verteidigte. Gerade als er dazwischen gehen wollte und sich selber verteidigen, sah fing er Daphnes Blick ein, die nun ganz leicht den Kopf schüttelt und so blieb er ruhig, bis auch Jean gesprochen hatte und machte dann auf sich aufmerksam: „Ich verbitte mir jeglichen Streit am Krankenbett meiner Frau. Robert, du hast ein Problem damit das ich gerade gegangen bin, dann bitte, sag es mir direkt und ärger dich nicht, sodass du mir später wieder irgendwas vorwirfst!“ Er maß seinen Schwiegervater hart und unbeugsam und dieser schien überrascht von Dracos plötzlichem auftreten, wurde jedoch in seiner Verwunderung von Hermione unterbrochen die leise, aber eindringlich sagte: „Draco, lass es doch!“ Doch Draco sah sie nur kurz an, lächelte traurig und erklärte dann sanft: „Nein Hermione, ich möchte das dein Vater das versteht. Ich liebe dich, liebe unsere kleine Tochter, egal was oder wie sie ist. Ich will, dass er versteht, dass ich gegangen bin weil auf einmal alles auf mich einstürzte was die letzten Tage passiert ist. Ich bin nicht geflohen, sondern ich brauchte ein paar Minuten Ruhe, musste mich sammeln um für euch da sein zu können!“ Er trat auf sie zu und ans Bett heran, ergriff Hermiones Hand und küsste sie sanft, dann lächelte er sie liebevoll an und wandte sich dann an Robert. Seine Züge waren wieder ernst und etwas traurig als er sagte: „Ich liebe deine Tochter und meine Tochter aus tiefstem Herzen Robert und es macht mich traurig, dass du das noch immer nicht vollends glaubst. Ich bin gegangen, weil ich Angst habe, panische Angst was nun sein wird da unserer Tochter keine Hexe ist. Ich habe Angst um ihre Zukunft, weil ich weiß wie Squibs in der magischen Welt behandelt werden. Ich habe Angst, das bei der Geburt doch noch etwas schief gehen kann!“ Die beiden Männer sahen sich unumwunden in die Augen, sogar als Draco seine Ansprache beendet hatte, sahen sie sich einige Sekunden lang noch schweigend über das Bett hinweg an, schienen sich gegenseitig ab zu schätzen und Draco war klar, seine Angst und seine Sorge zeigten sich deutlich in seinem Blick, aber er hatte auch keinen Grund sie zu verbergen nachdem er sie so offen ausgesprochen hatte. Schließlich setzte sich Robert in Bewegung umrundete das Bett und erklärte währenddessen schon eindringlich: „Draco, du hat auch eine Muggelfamilie und deine Frau ist Muggelgebore, wir kennen die nicht magische Welt und werden euch und eurer Tochter helfen. Glaubst du nicht das du mit deinem Einfluss, deinem Vermögen, das euch ein relativ sorgloses Leben finanziell gesehen ermöglichen wird, es nicht möglich machen wirst das deine Tochter alle Annehmlichkeiten der Muggelwelt wird genießen können? Sie wird die besten Muggelschulen besuchen können, wird irgendwie doch auch privilegiert sein, sie wächst mit beiden Welten auf. Sieh mal was du ihr an Möglichkeiten bieten kannst, wenn du es zulässt. Ihr trotz der Vorurteile, die es wohl in eurer Welt gibt, ein gutes, glückliche Leben zu ermöglichen liegt an euch, indem ihr sie auf die Muggelwelt vorbereitet und sie nicht ein Schattendasein in eurer Welt führen lasst und wir werden euch dabei helfen wo wir können. Mir tut es leid, dass ich dich in meinem Ärger schon wieder so verurteilt habe, aber es sah für mich so aus als ob du vor allem fliehst. Ja, ich muss zugeben, irgendwie sind meine Vorbehalte doch wohl noch nicht voll und ganz beseitigt, aber das werden wir gemeinsam schaffen. Jean und ich werden bald Großeltern und wir wollen euch bei allem unterstützen!“ Mittlerweile hatte Robert Draco erreicht, stand ihm gegenüber und die beiden Männer sahen sich unverwandt an, schließlich antwortete Draco auf Roberts Worte: „Ich kann dir das verzeihen, das fällt mir nicht schwer, weil ich will das ihr zu unserem Leben gehört und wir eine Familie sind, aber ich finde es dennoch schade das du mir noch immer nicht wirklich vertraust. Ich werde mir dein Vertrauen erarbeiten. Egal wie unsere Tochter sein wird, ob magisch oder nicht, Hauptsache sie ist gesund, aber das was uns erwartet macht mir Sorgen, ängstigt mich. Da kommt so viel auf mich zu was ich nicht kenne!“ Draco war wirklich überrascht als Robert mit einem plötzlichen, herzlichen, offenen Lachen auf seine Worte reagierte, ihm dann die Hand auf die Schulter legte und ihm väterlich auf die Schulter klopfte, dann, noch immer grinsend sagte: „Draco, das wird sich nicht ändern, egal was passiert. Du wirst Vater, da hat man Sorgen und Ängste um seine Tochter, immer. Das gehört dazu, ist so zu sagen Teil des Jobs, damit musst du umgehen lernen!“ Robert grinste immer breiter und auch Jean und Hermione fielen in die gute Laune ein, grinsten breit. Die Stimmung war umgeschlagen, Robert hatte es geschafft die Anspannung zu vertreiben und Draco war deutlich an zu sehen, dass er sich jetzt offensichtlich wohler fühlte. Er ließ sich wieder neben Hermione auf dem Bett nieder, saß nun Jean gegenüber, die immer noch bei ihrer Tochter saß. Die Direktorin erhob sich und verkündete: „Ich werde sie alleine lassen, es freut mich zu sehen, dass es ihnen gut geht Mr. und Mrs. Malfoy!“ Hermione nickte freundlich und antwortete leise: „Danke, das sie hier waren und für ihre Offenheit. Mir geht es gut, so lange mein Baby gesund ist und gesund zur Welt kommen wird, egal ob magisch oder nicht!“ Draco stimmte dem zu und nah Hermiones Hand, sah ihr tief in die Augen. Er war so froh das es ihnen gut ging und sandte ihr stumm, denn das war nicht für die Ohren ihrer Freunde und Familie bestimmt: „Wir schaffen es, gemeinsam. Ich liebe euch!“ und sie antwortete genau so stumm: „Und ich liebe dich. Ich bin so froh wieder bei dir zu sein!“ Schon am nächsten Tag entließ Madame Pomfrey sie aus der Krankenstation und Hermione war heil froh in ihre Räume zurück zu kehren, wieder wirklich mit Draco alleine zu sein, wobei Draco auch während sie in der Krankenstation gelegen hatte, keine Sekunde von seiner Seite gewichen war. 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